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Leinsamentherapie: Lignane gegen Wechseljahresbeschwerden und zur Vorbeugung gegen Brustkrebs

Mit täglich nur einem Esslöffel Leinsamen-Schrot oder Leinmehl können Sie sowohl Wechseljahresbeschwerden als auch sogar dem Risiko von Brustkrebs entgegenwirken!

Leinsamen enthalten die sogenannten Lignane. Lignane gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Das sind bioaktive Substanzen, die nicht direkt der Ernährung dienen, sondern eine pharmazeutische Wirkung haben. Sie sind unter anderem in der Kornhülle der Leinsamen zu finden und werden traditionell sowohl im europäischen Raum als auch in Asien für medizinische Zwecke eingesetzt.

Lignane sind enthalten in:

  • Leinmehl, Leinsamenschrot
  • Sojamehl
  • Getreide (Hafer, Weizen, Roggen)
  • Vollkornreis
  • Brokkoli
  • in geringen Mengen in: Fenchel, Karotten, Birnen, Kirschen

Auch die Schulmedizin beginnt nun, sich mit der Wirksamkeit der Lignane zu beschäftigen. Die biologischen Eigenschaften dieser sekundären Pflanzenstoffe sind umfangreich. Im Hinblick auf die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden spielen sie eine Rolle, da sie zu den pflanzlichen Hormonen gehören. Sie wirken ähnlich wie Östrogene auf den Körper und gleichen so den Östrogenhaushalt aus. Deshalb werden sie auch Phytoöstrogene genannt. Sie besetzen die Hormonrezeptoren, wenn sich zu viel Östrogen im Körper befindet, und sie gleichen bei Östrogenmangel diesen aus.

Die traditionelle asiatische Medizin setzt Lignane aus Magnolie, Taigawurzel und Sesam für Leber und Galle ein. Sie behandelt hiermit Wechseljahresbeschwerden wie poröse Knochen in der Postmenopause und die allseits beschriebene „aufsteigende Hitze“ erfolgreich mit diesen Phytohormonen.

Mit nur einem Esslöffel Leinmehl am Tag können sie folgenden gesundheitlichen Nutzen erreichen:

  • Wechseljahresbeschwerden werden gelindert
  • Vorbeugung gegen Osteoporose
  • Vorbeugung gegen Brustkrebs (auch gegen Dickdarm- oder Prostatakrebs)

Lignane haben eine stark antioxidative Wirkung. Dies spielt eine entscheidende Rolle bei der Brustkrebsprävention.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg hat in seinem wissenschaftlichen Ergebnisbericht 2004 Leinöl und Leinsamen als Mittel zur Vorbeugung gegen Brustkrebs (auch: Darmkrebs) empfohlen. Leinsamen vermindern das Wachstum von rezeptor-positiven Brustkrebszellen. Auch nach Brustkrebs wirkt sich die Einnahme von Leinsamen bzw. Lignanen positiv aus.

Leinsamen gegen Krebs

Leinsamen kann gegen Vieles helfen

Frauen vor allem zu Beginn der Wechseljahre stehen unter einem erhöhten Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Auch Frauen, die eine Hormontherapie mit Östrogenen (künstliche oder naturidentische) hinter sich haben, haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Eine übermäßige Östrogenmenge im Körper scheint eindeutig Zellwucherungen, und damit auch Brustkrebs, zu begünstigen.

Phytohormone, vor allem die Lignane, vermindern das Risiko von Brustkrebs und anderen Krebsarten – und das nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern.

Leinsamen sind also wissenschaftlich belegt als antikanzerogen (krebsvorbeugend) einzustufen.

Was sonst noch im Leinmehl steckt

Im Leinmehl befinden sich neben den Lignanen, also dem pflanzlichen Östrogen, viele Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und natürlich Ballaststoffe. Giftstoffe werden durch das Leinmehl im Körper gebunden und können ausgeschieden werden. Der Zellstoffwechsel wird verbessert, wovon auch die Haut in Erscheinung und Gesundheit profitiert. Die Verdauung wird positiv beeinflusst.

Am leichtesten verdaulich ist das Leinmehl, wenn es einige Minuten in Wasser aufgequollen ist. Dieser Leinsamenschleim bindet auch Magensäure und beruhigt Magen und Darm. Sie können das Leinmehl auch einfach in ein Glas Wasser geben und trinken. Sorgen Sie dafür, dass Sie auch danach ausreichend Flüssigkeit trinken, denn das Leinmehl quillt ja auf und bindet so Wasser.

Leinmehl und Leinsamenschrot lassen sich mit fast allen Lebensmitteln sehr gut mischen. Ob im Quark, im Joghurt, im Kuchen oder zum Binden von Soßen, im Salat oder als Zugabe zum Gemüse – es sind den Kombinationen keine Grenzen gesetzt und so sollte es kein Problem sein, einen Esslöffel davon täglich irgendwo in der Nahrung unterzubringen.

Gegenanzeige: Da Leinmehl Giftstoffe bindet, soll es nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden. Lassen Sie zwischen Einnahme von Medikamenten und Leinmehl 2 bis 3 Stunden Zeit vergehen. Bei Neigung zu Darmverschluss oder Ileus und Stenosen fragen Sie bitte vor Einnahme von Leinmehl sicherheitshalber Ihre Ärztin oder Apothekerin.

Wenn Sie nun zusätzlich zu dem einen Esslöffel Leinsamen darauf achten, dass Sie ausreichend Getreideprodukte zu sich nehmen, haben Sie zur Behandlung Ihrer Wechseljahresbeschwerden und zum Vorbeugen von Brustkrebs schon sehr viel getan. Das klingt doch eigentlich einfach, oder?