Artikel

Die Brustvergrößerung und die medizinischen Möglichkeiten

Frau misst Busenumfang für mögliche Brustvergrößerung

Eine der beliebtesten und zugleich klassischsten Schönheitsoperationen ist die Brustvergrößerung. Der Fachbegriff heißt Mammaaugmentation und bedeutet umgangssprachlich „Silikonbusen“.

Das traditionelle Verfahren ist das Einsetzen von Implantaten aus Silikon. Inzwischen gibt es fortgeschrittene und medizinisch erprobte Techniken auf hohem Standard. Generell unterscheidet man zwischen der Brustvergrößerung mit Implantat, der Brustvergrößerung mit Eigenfett, der Brustvergrößerung mit sogenannten Fillern und der natürlichen Brustvergrößerung.

Welche Variante sich am besten eignet, hängt von der körperlichen Ausgangssituation und von den Vorstellungen der Frau ab. Auch die körperliche Verfassung der Frau spielt dabei eine Rolle. Ein umfangreiches Beratungsgespräch und die Einschätzung des Chirurgen tragen zur individuellen Entscheidung bei.

Brustvergrößerung mit Implantat

Bei der Brustvergrößerung mit Implantaten hat die Patientin in der Regel die Wahl zwischen runden und anatomischen Implantaten. Die beiden Implantats-Varianten unterscheiden sich im Endergebnis dadurch, dass die anatomischen Implantate der natürlichen Form der Brust näher sind. Die runden Implantate dagegen füllen die Brust im oberen Bereich zwar mehr aus, wirken aber auch unnatürlicher im Gegensatz zu den anatomischen Implantaten. Die am häufigsten verwendeten Implantate sind Silikongel-Implantate.

Diese bestehen aus auslaufsicherem Silikongel. Ihre Beschaffenheit ähnelt der einer natürlichen Brust. Eine andere Variante sind mit Kochsalzlösung gefüllte Implantate. Für das Einsetzen der Implantate gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Schnitt kann um den Warzenhof herum, unterhalb der Brust oder auch in der Achselhöhle vorgenommen werden. Die Implantate können auf einfache Weise oder oberhalb des Brustmuskels eingesetzt werden.

Beide Varianten haben ihre Vorzüge. Die sogenannte „Dual-Plane-Technik“ kombiniert beide Varianten und profitiert von den Vorzügen des einfachen Einsetzens als auch von den Vorzügen des Einsetzens oberhalb des Brustmuskels. Die Haltbarkeit von Implantaten beträgt ungefähr 15 Jahre.

Sofern die Implantate keine Schwierigkeiten verursachen, müssen sie nicht unmittelbar nach 15 Jahren ausgetauscht werden. Wenn es sich um besonders gute Implantate handelt, können diese weiterhin in der Brust bleiben.

Brustvergrößerung mit Eigenfett

Bei einer Brustvergrößerung mit Eigenfett handelt es sich um eine Volumenveränderung der Brust durch Eigenfett. Dieses wird dem Patienten vor dem Eingriff an einer anderen Körperstelle entnommen und anschließend unter die Haut injiziert.
Bereits seit Jahrzehnten wird die Methode des Volumenaufbaus durch körpereigene Fettzellen praktiziert.

Waren es in der Vergangenheit eher kleinere Körperpartien hat sich doch einiges getan und seit den 1990er Jahren werden auch Brustvergrößerungen durch eigene Fettzellen vorgenommen. Speziell eignet sich die Methode, um asymmetrische und hängende Brüste wieder in Form zu bringen. Inzwischen ist es auch möglich, Stammzellen unterzumischen. Dies hat den Hintergrund, dass sich bereits nach kurzer Zeit, neue Blutgefäße in der injizierten Eigenfettlösung bilden und diese besser in das Gewebe einwachsen können.

Brustvergrößerung mit Hyaluronsäure

Als Gewebefüller eignet sich die körpereigene Substanz Hyaluronsäure besonders gut für einen Volumenaufbau in der Brust. Die für die Brustvergrößerung verwendete Spezialmischung, die der Hyaluronsäure des Körpers sehr ähnelt, ist besonders risikoarm und außerordentlich gut verträglich.

Direkt unter die Haut injiziert, ermöglicht das Verfahren einen Volumenaufbau von einer Körbchengröße. Außerdem wird das Gewebe gestrafft. Die Mischung hat eine lange Lebensdauer im Körper und gewährt dadurch einen langfristigen Volumeneffekt. Nachbehandlungen in verschieden Abständen sind für ein langfristiges Ergebnis unerlässlich.

Natürliche Brustvergrößerung

Bevor der Entschluss für eine mit Risiken verbundene Operation gefasst wird, kann jede Frau auf ganz natürliche Weise Ihre Brüste vergrößern. Dafür gibt es einige Varianten. Eine davon ist die Einnahme von Tabletten für die Mammaaugmentation. Die Tabletten enthalten, speziell für das Anregen des Brustwachstums, bestimmte Substanzen. In der Regel handelt es sich dabei um Heilpflanzen.

Frauen, die keine Tabletten einnehmen möchten, können durch die Anwendung von verschiedenen Cremes das Brustgewebe zur Volumenbildung anregen. Die Hersteller informieren im Internet umfangreich über die enthaltenen Wirkstoffe. Manchmal werden speziell entwickelte Übungen zur Unterstützung empfohlen. Über die Wirksamkeit der Tabletten-Variante und auch für die der Creme-Variante, empfiehlt es sich zunächst Informationen mittels eines Erfahrungsaustausches einzuholen.

Weitere gängige Methoden sind Anwendungen von Saugschalen und Brustpumpen. Das Aufsetzen einer Saugschale auf die Brust erzeugt ein Vakuum und eine folglich bessere Durchblutung. Ein Anschwellen der Zellen im Brustgewebe führt zu einem erhöhten Volumen. Die Kollagen-Produktion wird zusätzlich durch die Brustpumpe stimuliert.

Die Vorstellungen der Resultate sollten dennoch realistisch sein, denn es handelt sich ausschließlich um unterstützende Anwendungen auf natürlicher Basis.

Auch wenn es sich bei der natürlichen Brustvergrößerung nicht um einen operativen Eingriff handelt, kann ein persönliches Gespräch mit einem Arzt hilfreich sein, um die geeignete Anwendung für die individuellen Bedürfnisse der Frau herauszufinden und zu unterstützen. Jeder Körper reagiert unterschiedlich und bedarf einer individuellen Behandlung.

Welche Methode für eine Brustvergrößerung wird am häufigsten vorgenommen?

Die Brustvergrößerung durch Implantate ist, trotz der fortschrittlichen medizinischen Entwicklung in der ästhetischen Chirurgie, die am meisten durchgeführte Methode. Grund für die Beliebtheit der Implantate ist die flexible Modellage der Brust in Form und Größe. Die Qualitätsstandards für Implantate haben sich deutlich weiterentwickelt und verbessert. Implantathersteller geben an, im Jahr durchschnittlich 30.000 bis 45.000 Brustimplantate (allein in Deutschland) zu verkaufen.

Eine Vielzahl an Vorkommnissen (geplatzte Implantate und Skandale) und das bestehende Risiko schwerer Gesundheitsschädigungen durch Brustvergrößerungen mit Implantaten hat viele Frauen verunsichert. Dennoch ist die Methode mit Implantaten sehr beliebt und die Tendenz steigend. Viele Frauen informieren sich heute vor einer solchen Operation weitaus umfangreicher und legen besonderen Wert auf die Kompetenz des Chirurgen, bevor sie sich für eine Brustvergrößerung entscheiden.

Vorteile einer Brustvergrößerung

Volumenvergrößerung der Brust

Der wohl größte Vorteil einer Brustvergrößerung ist der optische Aspekt. Das Ziel einer jeden Brustvergrößerung ist ein gelungenes Ergebnis.

Psychologischer Hintergrund

Aber auch das neue Selbstwertgefühl, die neue Balance zwischen Körper und Seele stellt für viele Frauen einen großen Vorteil dar. Das Erreichen des persönlichen Schönheitsideals und das Annehmen des eigenen Körpers führen zu einer neuen Lebensqualität.

Nachteile einer Brustvergrößerung

Narkose

Wie bei jedem operativen Eingriff, stellt die Narkose einen Teil der allgemeinen OP-Risiken dar. Es kann zu allergischen Unverträglichkeiten kommen.

Kapselfibrose

Zusätzlich zu den bestehenden Operations-Risiken, besteht bei Brustvergrößerungen mit Implantaten das Risiko einer Kapselfibrose. Als Kapselfibrose wird eine aus Narbengewebe bestehende Kapsel bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Reaktion des Körpers auf die Implantate als Fremdkörper.

Die Symptome äußern sich in Form von Schmerzen, Verformungen und Verhärtungen der Brüste. Die Kapselfibrose ist die am häufigst auftretende Komplikation nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten.

Kostenfaktor

Die Kosten für eine Brustvergrößerung, einschließlich der Kosten für Narkose, Material und Nachbehandlungen summieren sich auf durchschnittlich 6000 Euro. Wenn es nicht bei der Vergrößerung bleibt, sondern zusätzlich eine Straffung der Brust vorgenommen werden soll, steigen die Kosten weiter an. Eine Operation birgt immer Risiken und aus diesem Grund müssen auch eventuell entstehende Kosten für Behandlungen von Komplikationen, welche in Folge der Operation auftreten, einkalkuliert werden.

Wenn es sich um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt (z.B. operative Wiederherstellung der Brust nach einer Krebserkrankung), übernimmt die Krankenkasse die Kosten. In den meisten Fällen haben Brustvergrößerungen jedoch eher ästhetische Gründe und für die Kosten muss die Patientin selbst aufkommen.

Erhöhter Aufwand bei der Krebsvorsore

Implantate verdecken das Drüsengewebe der Brust. Dadurch muss ein Ultraschallgerät für die Untersuchung hinzugezogen werden. Seitliche Röntgenaufnahmen während einer Mammographie, erfassen in der Regel nur das direkt vor der Brust liegende Brustdrüsengewebe.

Die Untersuchung gestaltet sich aufwendiger. Nur digitale Mammographie-Serienaufnahmen ermöglichen eine umfangreiche Vorsorgeuntersuchung. Aus diesem Grund wird Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko generell von einer Brustvergrößerung abgeraten.